Einsätze

Nachtrag zum Hochwassereinsatz bis zum 23. Juli 2021

Preither Malteser kehren nach Hochwassereinsatz heim

Mit in diesem Einsatz waren auch Mitglieder des PSNV Weißenburg-Gunzenhausen.

Viele Eindrücke aus diesem erfahrungsreichen Einsatz fließen in die Arbeit der PSNV-Mitarbeiter ein und sind somit eine sehr große Bereicherung für das gesamte Team.

Hier der Artikel aus dem Eichstätter Kurier

Ehrenamtliche des Malteser Hilfsdienst Ortsverein Preith e.V. waren zur Unterstützung im Nordrhein-Westfälischen Katastrophengebiet.

Für die Einsatzkräfte, welche aktuell in den Hochwassergebieten im Westen Deutschlands eingesetzt sind, ist die Situation vor Ort nicht nur körperlich sehr anstrengend, sondern auch psychisch teilweise außerordentlich belastend.

Die Helfenden der Hilfsorganisationen sind trotz fundierter Ausbildung und teilweise jahrelanger Erfahrung Extrem-Situationen ausgesetzt und vor nicht trainierbare Herausforderungen gestellt. Die schlagartige und allgegenwärtige Konfrontation mit Zerstörung, Leid, Elend und kriegsähnlichen Sinneswahrnehmungen in Form von Geräuschen, Anblicken und Gerüchen bringt viele der professionellen Mitarbeiter in der Katastrophenhilfe an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Für einen Teil der Aktiven kommt die oft lange und beschwerliche Anfahrt zum Tragen. Andere

gehen direkt nach oder ihrer gewerblichen Tätigkeit in den Einsatz und kommen unmittelbar nach der Anstrengung wieder den individuellen beruflichen Verpflichtungen nach.

Vor Ort sind je nach Lage tägliche Arbeitsleistungen von 12 bis 16 Stunden möglich. Man kann in der Regel davon ausgehen, dass im Einsatz von Sonnenaufgang bis zur Abenddämmerung Dienst geleistet wird. Viele der eingesetzten Hilfskräfte haben zudem eine gewisse Doppelbelastung zu tragen:

Zum einen leisten sie mit größtem Engagement elementare Hilfe und zum anderen haben genau diese Menschen selbst Teile ihrer Existenz, ihrer Lebensgrundlage verloren.

Eine zielführende seelisch-psychologische Begleitung der Helfer/-innen verlangt neben einer umfassenden Ausbildung in der PSNV (Psychosozialen Notfallversorgung) auch die Kenntnis der Strukturen und Abläufe in den jeweiligen Fachbereichen wie Feuerwehr, THW, Sanitätsdienst und der im Katastrophenfall angewandten Organisation und Führung. Die Spezialisten der Hilfsorganisation aus der Gemeinde Pollenfeld erfüllen diese hohen Anforderungen und können mit ihrer Expertise in der PSNV hochqualifiziert tätig werden. Neben der aufwendigen Qualifizierung, ständiger Übung und kontinuierlicher Fortbildung kommen den Vereinsmitgliedern die Erfahrungen aus zahlreichen Katastropheneinsätzen in der jüngeren Vergangenheit zu Gute. Unmittelbar nach den erfolgreichen

Fluteinsätzen in Passau und Deggendorf 2013 legte die Einsatzgliederung des MHD Preith e.V. einen gesteigerten Focus auf flexible und breit aufgestellte Einsätze in Krisengebieten.

Seit jeher stellt der Bereich PSNV mit der Betreuung von Einsatzkräften und Betroffenen neben Sanitätsdienst, Betreuung/Verpflegung, Technik und Pflege eine der tragenden Säulen der aktiven Einheit aus Preith dar. Gerne werden die Freiwilligen deshalb auch überregional zur Unterstützung bei Großveranstaltungen und außergewöhnlichen Lagen bzw. Aufgaben gerufen.

Zum Wochenende kamen nun die ersten sechs Kräfte unter der Führung von Harald Trampert nach drei Tagen Einsatz aus dem Krisengebiet um Euskirchen in NRW zurück. Dieser Landkreis der Bezirksregierung Köln ist von der aktuellen Flutkatastrophe besonders stark betroffen und hat bei der Malteser Einsatzleitung Bayern um Hilfe gebeten, diese

setzte sich mit den Maltesern aus Preith in Verbindung und erteilte den entsprechenden Einsatzbefehl.

Die dramatische Situation im Katastrophengebiet, die große Flächenausdehnung und die hohe Zahl stark Betroffener lässt eine lange Zeit des Aufräumens und Verarbeitens vermuten. Inzwischen laufen bereits die Vorbereitungen für eine weitere Entsendung von Einsatzkräften der Preither Malteser.

                                                                                                                                                                                                                                                                 Text: Eichstätter Kurier / EK

Harald Trampert (links) bei der Übergabe von Material an der Sammelstelle des DRK in Euskirchen. 

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Foto: MHD